Allgemeines

Einer der wesentlichen Bewertungsfaktoren bei jeder Risikoanalyse betreffend Blitzschutz ist die lokale Dichte der Erdblitze, ausgedrückt in Erdblitze je km2 und Jahr, welche aus Messungen mit einem Blitzortungsverfahren bestimmt werden sollte.

In Österreich wird mit dem Blitzortungssystem ALDIS (Austrian Lightning Detection & Information System) seit 1992 die Blitzhäufigkeit bundesweit registriert.

Die „Blitzdichte” ist definiert als die mittlere Anzahl der Blitzschläge pro km2 und Jahr.

Nachdem es sich hier um einen Mittelwert sowohl zeitlich (über mehrere Jahre) als auch räumlich (über einen frei wählbaren Raster von z. B. 1 km2 x 1 km2, 10 km2 x 10 km2 oder einzelne Bezirke bzw. Gemeinden) handelt, sind die Werte der Blitzdichte nicht unabhängig von den gewählten Auswertekriterien. Siehe dazu die Hinweise zur räumlichen Auflösung.

ALDIS-Blitzortungsdaten
In Österreich stehen Daten der Blitzortung seit 1992 zur Verfügung. In den elf Jahren 1992 — 2002 wurden in Österreich insgesamt ca. 1.635.000 Blitze geortet. Würde man diese Zahl über die Gesamtfläche Österreichs von 83.858 km2 mitteln, ergäbe diese eine durchschnittliche Blitzdichte von 1,77 Blitzen pro km2 und Jahr. Lokal liegen die Werte der Blitzdichte aber in einem Bereich von z. B. 0,75 für Wien und mehr als 4,0 in manchen Gegenden in der Steiermark.

Verschiedenste statistische Auswertungen haben gezeigt, dass die verfügbaren Daten, die einen Zeitraum von insgesamt elf Jahren überdecken, eine sehr gute Basis für eine Bewertung der lokalen Blitzgefährdung darstellen. Auch wenn die beobachtete absolute Anzahl der Blitzschläge von Jahr zu Jahr deutlich unterschiedlich ist, wie die Blitzstatistik der einzelnen Bundesländer zeigt, ist die Verteilung der Einschläge über das Bundesgebiet jedes Jahr sehr ähnlich. So hat z. B. das Hinzufügen der Daten der Jahre 2001 und 2002 nur zu relativ geringen Verschiebungen in der mittleren Blitzdichte geführt.

Räumliche Auflösung
Die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlages in eine bauliche Einrichtung wird bestimmt durch die lokale Blitzdichte am Standort des Objektes.

Beispiel der lokale Blitzdichte in 1 km x 1 km Segmenten in einem willkürlichen Ausschnitt. Die Zahlenangaben in der Tabellenfeldern entsprechen der mittleren Anzahl von Blitzschlägen pro km² und Jahr basierend auf den Blitzortungsdaten der Jahre 1992 - 1997.

Wie die Grafik am Beispiel eines willkürlich gewählten Ausschnittes zeigt, treten innerhalb eines kleinen Gebietes von 10 km mal 9 km Blitzdichtewerte zwischen 1,1 und 5,9 Einschlägen pro km2 und Jahr auf. Dabei zeigt sich eine deutliche Abhängigkeit von den lokalen topographischen Gegebenheiten (z. B. geringe Blitzhäufigkeit in Tälern und rascher Anstieg der Blitzdichte mit zunehmender Höhe). Als Mittelwert über den gesamten Bezirk ergibt sich eine Blitzdichte von 3,03 Einschlägen/km2 und Jahr.

Wie man aus obiger Tabelle erkennt, kann die Blitzdichte zwischen benachbarten Segmenten relativ stark variieren. Liegt der Ort Ihrer Abfrage im dunkelblau markierten 1 km x 1 km Segment (Blitzdichte 4,0), so wird bei der Auswertung der Mittelwert aus diesem zentralen Segment und den umliegenden acht Segmenten gebildet. Damit stellt der ausgegebene Blitzdichtewert einen Mittelwert über einen 3 km x 3 km Bereich dar und ergibt sich zu: (4,0 + 3,4 + 4,6 + 2,6 + 4,3 + 4,3 + 2,9 + 3,0 + 2,0) : 9 = 3,46

Für den gewählten Standort wird in diesem Beispiel der Wert 3,46 als Ergebnis Ihrer Abfrage übermittelt.

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